Ashraf Sharif Khan, geboren 1969 in Lahore, Pakistan, ist der Sohn des Sitarmeisters Ustad Muhammad Sharif Khan Poonchwala, seinerzeit in Indien und Pakistan ebenso berühmt wie Ustad Vilayat Khan und Pandit Ravi Shankar. Wie schon sein Vater und Großvater gehört auch Ashraf Sharif Khan zum Poonch Gharana Sitar-Tradition.
Ashraf Sharif Khan kombiniert höchste technische Fertigkeit mit Perfektion im musikalischen Ausdruck. Die melodische Schönheit seines Stils, akzentuiert durch die dynamische, rhythmische Entwicklung eines Stückes, bereitet eine unvergessliche musikalische Erfahrung – für Liebhaber und Kenner der Musik Südasiens, ebenso wie für Neueinsteiger auf diesem Gebiet. Seine Musik überschreitet regionale Grenzen und ist jedem zugänglich.
Ashraf Sharif Khan erklärt:
Ich glaube, Musik ist die perfekte Ausdrucksweise für Gefühle. In der Musik Südasiens verkörpert jedes musikalisches Stück (Raga) eine bestimmte Stimmung, Tages- oder Jahreszeit. Bei jedem Auftritt ist es mein Ziel, die Musik und das Instrument zu benutzen, um das Gefühl einzufangen, das in meinem Herzen ist, und dieses dann dem Publikum zu übermitteln, so dass sie fühlen können, was ich in diesem Moment empfinde. Wenn ich darin erfolgreich bin, scheint die Musik ein eigenes Leben zu entwickeln, und davon bin ich bewegt, so wie auch hoffentlich das Publikum.”
Nach seinem ersten Auftritt mit elf Jahren tourte Ashraf ausgiebig in ganz Pakistan. 1990 erhielt er den Khwaja-Khurshid Anwar Preis und den Hazrat Amir Khusran Preis. 1992 hat er Pakistan beim International Sound Celebration Festival in Louisville, Kentucky (USA) vertreten. 1997 erhielt er in Sri Lanka den Colombo University Kelaniya Preis. 1999 trat er im Medina Festival in Tunis, in der Sugar Hall in Okinawa, Japan, im Symphony Space in New York, sowie im Cairo Opera House in Ägypten auf.
Seit 2000 lebt Ashraf Sharif Khan vorwiegend in Hamburg und Oslo. Bei seinen Auftritten in verschiedenen Städten Europas traf er auf viele internationale Musiker. Mit einigen von ihnen, unter anderem Terlog Gurthu, Nasil Shama und Tina Tandler, entstanden neue Projekte im Bereich Jazz und Weltmusik. Er hat bei zahlreichen Festivals aufgetreten, u.a. Arabesque in Montpellier, Monde Arabe in Montreal, Oslo Mela World Festival, Fusion in Neustrelitz, Oberjazz in Hamburg, Kharky in Tunis, Tahzeeb in Karachi und dem All Pakistan Music Conference in Lahore. Zudem war er mehrfach Gast im norwegischen, britischen und pakistanischen Fernsehen und Radio, spielte im Film Enzo Avitabile Music Life (2012) vom Oscar-Preisträger Jonathan Demme und hat bislang vier Studio- und Live-CDs herausgebracht. Er lehrt klassische südasiatische Musik am Norwegian Academy of Music in Oslo.